Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Ein… Aus…
Atmen sollte nicht so schwer sein, würde man meinen. Wir machen es doch alle, täglich, eigentlich sekündlich (falls es dieses Wort überhaupt gibt).
Wir achten auch gar nicht darauf. Wir machen es einfach. Automatisch. Ja, müssen wir sogar, sonst würden wir blau angelaufen durch die Gegend rennen. Oder eher in der Gegend herumliegen, während im Hintergrund das Lied „Atemlos“ spielt.
Was mich aber am Atmen so fasziniert ist, dass Etwas, das so automatisch abläuft – und jeder, ja wirklich jeder von uns es tut, ohne nachzudenken – eigentlich gar nicht so einfach ist, wenn man es bewusst macht.
Ich rede jetzt vom bewussten Atmen, in der Fachsprache auch Meditation genannt.
Da geht es eigentlich nur darum zu atmen. Sonst nichts.
Ach ja und möglichst an nichts zu denken.
Und genau das ist ja das Problem. Zumindest bei mir. Und ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fester und obwohl ich keine Verallgemeinerungen mag, behaupte ich jetzt mal, dass das ein Frauenproblem ist. Also das Meditieren und das damit verbundene Nicht-Denken.
Wie kann man bitte an gar nichts denken?
Wenn ich an gar nichts denken soll, dann denke ich doch zumindest an das Denken oder eben Nicht-Denken.
Die Experten raten, die auftauchenden Gedanken nicht zu verdrängen, sondern einfach zu begrüßen und vorbeiziehen zu lassen.
Klingt einfach, ist es aber gar nicht.
Bei mir kommt es nämlich dann zu einem Gedanken-Stau. Wie auf einer stark befahrenen Kreuzung, steht bei mit ein Gedanke hinter dem anderen und wartet, dass er endlich vorbeifahren kann. Bis es in meinem Kopf zu einer Gedanken-Massenkarambolage kommt, voller hupender, schimpfender und Stinkefinger-zeigender Gedanken.
Folge: Ich beende genervt meine Meditation und bin noch mehr gestresst als vorher.
Auch wenn ich schon davon überzeugt bin, dass das Meditieren schon eine gute Sache ist und es einem auch schon etwas bringen würde, wenn man es „gscheid“ macht (auf gut Wienerisch).
Das erinnert mich an das Phänomen mit dem blauen Elefanten. Wenn dir jemand sagt, du sollst nicht an einen blauen Elefanten denken. Tja, was passiert dann? Das Kopfkino geht schon los und der blaue Elefant spielt darin die Hauptrolle.
Genauso ist es mit meiner Meditation. Mein blauer Elefant sind meine Gedanken, die mir nicht gerade dann durch den Kopf gehen sollen, wenn ich mal meditieren möchte.
Und eine Pause brauche.
Von den Gedanken.
Von den Aufgaben.
Von den Problemen.
Vom Alltag.
Von der Welt.
Schön wäre es, das alles mal zu auszublenden. Für eine Weile. Oder auch nur für 5 Minuten. Ich nehme auch eine.
Das kann doch nicht so schwer sein.
Irgendwann muss es klappen.
Bis dahin kämpfen wir einfach weiter, meine Elefanten-Gedanken und ich.