Täglich Yoga machen, grüne Smoothies trinken, nur noch Bio kaufen, zwei Bücher im Monat lesen, mehr Zeit mit der Familie verbringen… Wir alle führen lange Wunschlisten, die wir nur selten in die Tat umsetzen.
Wir denken, dass wir uns nur noch mehr anstrengen müssen, um das alles zu schaffen, dann wären wir glücklich und zufrieden. Dann würden wir das perfekte Leben führen. Ein Leben wie auf Instagram.
Aber stimmt das wirklich?
Schaue dich doch mal um. Wer ist schon wirklich perfekt?
In den frühen 20ern neigen wir dazu, alles auf uns zu beziehen. Du hast das Gefühl ständig beobachtet zu werden, und musst deswegen alles perfekt auf die Reihe kriegen: cool sein, die besten Marken tragen, die angesagtesten Orte bereisen, die tollsten Fotos posten… Doch irgendwann merkt man, dass man der Welt eigentlich so ziemlich egal ist – ganz einfach, weil alle anderen auch nur mit sich selbst beschäftigt sind.
Das klingt erst mal etwas deprimierend. Es kann aber auch eine riesige Erleichterung sein. Man muss sich nicht mehr den ganzen Tag um sich selbst drehen, sondern kann seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge richten, das Weltgeschehen zum Beispiel, oder das Wohlergehen anderer Menschen vielleicht.
Es kann uns also schnurzpiepegal sein, wie wir auf andere wirken. Ehrlich!
Ist es dann aber dann doch irgendwie nicht.
Warum sonst versuchen wir ständig perfekt zu sein? Oder zumindest diesen Anschein zu wahren. Es muss auch nicht alles so perfekt sein, sie sollen es nur denken. Das reicht auch schon.
Warum sonst sind die ganzen Influencer so erfolgreich? Sie Leben das perfekte Bilderbuch-Leben. Dagegen sieht unser Leben wie ein schwarz-weiß Krimi aus. Und schon sind wir deprimiert.
Warum fühlen wir uns nicht gut genug so wie wir sind?
Warum wollen wir immer noch besser, schneller, größer, mächtiger, reicher, schöner werden? Für wen eigentlich? Und wann sind wir am Ziel der Perfektion angelangt?
Wenn wir irgendwann am Sterbebett liegen? Kaum einer von uns wird sich dann denken: „Ich bin noch nicht perfekt genug zum Sterben!“ Wohl kaum.
Wenn wir einsehen, dass es kein perfektes Leben gibt und auch nie geben wird, dann können wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.
Hören wir doch endlich auf uns ständig ändern, verbessern und zu Tode perfektionieren zu wollen.
Dem Tod ist das schnurzpiepegal. Er kommt so oder so.
Und alle anderen interessieren sich sowieso nur für sich selbst.
Wenn wir den lästigen Perfektionierungsdrang aufgeben, geht es erst richtig ans Eingemachte. Wir ignorieren nicht nur unsere eigenen Erwartungen, sondern auch die der anderen. Und das ist doch ziemlich befreiend.