Dass ich keine Zeit mehr verschwenden will, hat ja nicht nur Auswirkungen auf mich und mein Leben, sondern auch auf meine Umwelt. Wie wird diese damit umgehen? Ich habe nämlich festgestellt, dass ich viel ungeduldiger geworden bin und auch meine Toleranzgrenze wird immer niedriger. Ich habe einfach keine Nerven mehr für… Bulls*it!
Und ich habe auch keine Nerven für dumme Menschen – auch wenn sich das vielleicht arrogant anhören mag, es ist einfach die Wahrheit. Und ich habe auch keine Geduld für „Leere-Phrasendrescher“ und solche die sich ewig und drei Tage im Kreis drehen und immer dasselbe wiederholen, die nichts zu sagen haben und einfach so dahinplappern, nur damit sie auch irgendwelche Geräusche von sich geben. Es fällt mir auch schwer, mit denen geduldig zu sein, die sich immer selbst profilieren, bei denen man immer zum Publikum wird oder die andere niedermachen, um sich selbst besser zu fühlen. Bäh! Ich möchte auch nichts mit zynischen und missgünstigen Menschen zu tun haben sowie solchen, die nicht empathisch sind. Menschen, die immer den Fehler bei anderen suchen, brauche ich in meinem Leben auch genauso wie eine Bindehautentzündung. Und ich bemühe mich auch nicht mehr, wie eine Idiotin darum, dass mich alle Menschen mögen und toll finden – vor allem, wenn sie es offensichtlich nicht tun. Sch*** drauf!
Ich will nur noch Menschen um ich haben, die ich mag und die mir guttun. Irgendwie dachte ich jahrelang, es gäbe Leute, die sind so cool und so toll, dass es ganz normal ist, dass sie einen nicht mögen oder nicht nett zu einem sind. Die sind halt nur mit ihresgleichen zusammen, mit ebenfalls tollen und coolen Leuten – zu denen ich mich offensichtlich nicht zählte. Meist dachte ich dann: „Der oder die weiß halt nicht, dass ich eigentlich auch ganz toll bin, aber wenn sie mich erst mal kennenlernen, dann…“
Zum Glück habe ich diese Zeit hinter mir. Wenn ich heute solche Leute treffe, die sich in meinen Augen daneben benehmen, denke ich nur: „Da schau her, ein Ar*chloch ist auch da!“
Leute die einem nicht guttun, erkennt man oft nicht sofort. Manche wirken auf den ersten Blick sehr nett. Sind interessiert, können gut zuhören und sind hilfsbereit. Irgendwann aber merkt man, dass da was nicht stimmt. Sie machen alles und jeden schlecht. Du erzählst ihnen, dass du bei der Mundhygiene warst und super zufrieden bist mit dem Ergebnis und sie meinen gleich: „Ja, aber um den Preis kann das nicht so toll sein.“ Du gehst mit ihnen essen, natürlich hat das Essen in dem anderen Restaurant ,wo sie das letzte Mal waren viel besser geschmeckt. Du zeigst ihr deine neue Designer-Tasche, die du zum Geburtstag bekommen hast: „Die trägt aber heute auch schon jeder.“ Wer kann hier ein Muster erkennen? Menschen, die andere immer runterziehen müssen und alles schlecht finden, sind auf Dauer wie ein juckender Hautausschlag. Die wird man auch so schnell nicht wieder los. Zumindest nicht auf die nette Tour. Am Anfang merkt man das auch gar nicht. Man fühlt sich aber nach den Treffen mit ihnen immer ein wenig gedrückt und niedergeschlagen. Wie nach einem harten Arbeitstag, wo man es kaum erwarten kann , sich nach Hause zu schleppen und, mit dem Gesicht nach vorne, auf die Couch fallen zu lassen.
Eine andere Liga sind dagegen Besserwisser. Denn sie, wie der Name schon sagt, wissen alles besser. Immer. Und zu jedem Thema haben sie eine Meinung. Sie halten sich mit ihrem Wissen auch nicht zurück. Im Gegenteil. Sie werfen damit großherzig herum. Ungefragt, versteht sich. Haben sie mal begonnen, dann gibt es auch kein Stop mehr. Dann muss man sich schon mal zwei Stunden Zeit nehmen und den Sprachdurchfall über sich ergehen lassen. Vielleicht mal dazwischen zustimmend nicken. Oder mal ein „wirklich?“, „nein, echt?“ hineinwerfen. Aber in Wahrheit, weiß man schon seit 10 Minuten nicht mehr worum es eigentlich geht. Die eigenen Gedanken haben sich schon selbstständig gemacht und schweben friedlich im Kopf herum: „Soll ich jetzt noch etwas essen?“, „Was soll ich morgen anziehen?“, „Ich muss noch die Stromrechnung bezahlen!“, „Die Steuererklärung muss ich auch noch machen?“, „Wie wird das Wetter morgen eigentlich?“
Dann gibt es noch die Miesepeter. Das sind die größten Pessimisten, die die Welt gesehen hat. Sie schafften es immer einem ein schlechtes Gewissen einzureden. Egal worum es geht – Weihnachten, Urlaub, Essen. Alles hat gleich das Potenzial die Welt untergehen zu lassen – und zwar sofort. Isst man leckeren Schinken, wird der CO2-Ausstoß der Kühe gleich zum Thema. Erzählt man über den geplanten Skiurlaub, dann ist das natürlich überteuert und unnötige und durch den künstlichen Schnee auf immer schlechter für die Umwelt und überhaupt eine Frechheit . Wenn man dagegen über den Sommerurlaub in Spanien erzählt, dann ist natürlich das Fliegen eine Katastrophe – das wissen aber natürlich nur wenige auserwählte Menschen wie die Miesepeter… Und sie sind die Auserwählte, die die Botschaften verbreiten müssen – ungefragt natürlich.
Nicht falsch verstehen, das sind alles Themen, die wichtig ist und sind es auch wert darüber nachzudenken – aber manchmal will man einfach nur in Ruhe seinen Schinken-Brot essen und sich ohne schlecht Gewissen auf seinen Urlaub freuen. Ist das denn zu viel verlangt?