Gerade vorhin in der Dusche sind mir die ersten Sätze einfach nur so rausgepurzelt und jetzt, kaum sitze ich vor dem Bildschirm und es herrscht wieder nur Funkstille.
Egal, was soll’s.
Vielleicht liegt es einfach an meiner schlechten Erinnerungsvermögen.
Wie auch immer.
Auf jeden Fall muss ich ein Geständnis machen: Ich habe gestern nicht geschrieben. Nein, tatsächlich habe ich kein einziges Wort auf das digitale Papier gebracht. Null. Nada. Niente.
Gestern hat mein Tag auch sehr chaotisch begonnen und hat sich auch chaotisch weiter gezogen.
Dazu noch musste ich auch noch zum Zahnarzt.
Wäääh, wääääh.
So, jetzt reicht’s aber auch schon mit dem Selbstmitleid.
Jetzt stellt sich mir die Frage, was jetzt? Wie geht es weiter?
Soll ich das ganze Projekt „365 Tage schreiben“ beenden, an den Nagel hängen, aufgeben, einfach damit aufhören. Bringt es überhaupt was weiter zu machen, jetzt wo ich gleich zu Beginn einen Tag ausgelassen habe?
Die Antwort lautet eindeutig: JA!
Und genau daran bin ich die ganze Zeit gescheitert. Ein Rückschlag und das war’s dann für mich.
Ich nahm mir etwas vor, war ganz euphorisch dabei, freute mich wie ein Schnitzel über die neue Herausforderung, war motiviert, legte los und nach ein paar Tagen kam mir das Leben dazwischen und riss mich aus den panierten Fugen. Und das war’s dann auch für mich. Egal ob es sich um Sport, gesunde Ernährung, Schreiben, Aufbau eines Blogs oder Online Business handelte, ich gab auf. Meist kurz nach dem Startschuss. Und dieses Muster zog sich über Jahre hinweg.
Und dieses Muster möchte ich jetzt endlich durchbrechen.
Nach 40 Jahren.
Na gut, es sind vielleicht nicht ganze 40 Jahre, aber etwas zwischen 20 und 30 Jahre sind es dann doch. Und das ist auch schon jede Menge.
Jahrzehnte lang war ich eine Meisterin der Selbstsabotage. All die Jahre habe ich mir das Leben selbst schwer gemacht und vor allem in den letzten sechs Jahren. Da ging es so richtig abwärts mit mir. Da habe ich es mir so richtig gegeben, habe aus dem Vollen geschöpft und mich bis zur Depression gemobbt.
Und warum?
Weil ich es nicht besser wusste. Ganz einfach.
Erst vor ein oder zwei Jahren habe ich begonnen mir Ratgeber zum Thema Persönlichkeitsentwicklung, Selbstfindung, Produktivität, Motivation & Co. reinzuziehen. Sowie Ted Talks und zahlreiche YouTube-Videos zu diesen und ähnlichen Themen.
Und auch das hat lange nicht gefruchtet, aber ich habe trotzdem immer weitergelesen. Ich war irgendwie so fasziniert davon, mich in vielen dieser Bücher wiederzufinden. Lange habe ich sie aber nur passiv konsumiert und habe davon nicht wirklich viel aktiv umgesetzt und mich gefragt, warum ich meinen Zielen nicht weiterkomme bzw. warum ich immer aufgebe.
Aber nur das Leben über Produktivität macht mich nicht automatisch produktiver, erst wenn man (und Frau auch) die schwere Arbeit – und vor allem die wirklich mühsamen Sachen – auch tatsächlich macht, kommt man weiter. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Und habe vor es auch zu beweisen. Vor allem mir selbst.
In diesem Sinne:
“I am the master of my fate, I am the captain of my soul.” – William Ernest Henley